Von Geimpften und Nicht-Geimpften

Von Geimpften und Nicht-Geimpften
Oder: Was dabei rauskommt, wenn die Regierung mit sich selbst beschäftigt ist

Die letzten Wochen waren hinsichtlich der Entwicklungen rund um die CoronaPandemie mehr als spannend.

Obwohl Experten schon im Sommer auf die drohende Gefahr hingewiesen hatten, laufen wir jetzt in einen Zustand, den sich wohl viele nicht vorzustellen gewagt hätten.

Ein Rekord an Neuinfektionen jagt den nächsten, die Kapazitäten im Gesundheitswesen schwinden zunehmend und die große Verunsicherung in der Bevölkerung trägt auch nicht gerade positiv zur Gesamtsituation bei.

In Zeiten der Unsicherheit und drohender Gefahr wäre es mehr als angebracht, wenn zumindest die Regierung Einigkeit und Vertrauen vermitteln würde. Aber da weiß anscheinend auch die linke Hand nicht, was die Rechte tut. Geschweige, dass man sich auf die Meinung von Expertinnen und Experten berufen würde – selbst der Aufruf des Bundespräsidenten scheint für die Regierenden nicht mehr als eine lapidare Wortmeldung eines Nebendarstellers zu sein.

Was ist also passiert?

Während sich Expertinnen und Experten mehrmals eindringlich zu Wort gemeldet und vor der vierten Welle im Herbst mahnend hingewiesen haben, hat die Regierung sich mit Chat-Protokollen und einem Kanzler-Wechsel beschäftigt.

Klar, das angekratzte Bild der ach so perfekten Kanzler-Partei muss so gut es geht wiederhergestellt werden. Da ist doch so eine Pandemie mit weitreichenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen eher nebensächlich.

Hätten die Damen und Herren der Regierungsparteien den Kopf für die wahren Probleme frei gehabt, dann hätte man sich vielleicht doch eher einer Aufklärungskampagne zur Impfung und zu Präventionskonzepten widmen können. Und hätten die Herrschaften auch noch Rückgrat und den Mut Entscheidungen zu treffen – ach wie gut könnte es uns gehen?

Im Krisenmanagement lernt man, dass man immer einen Schritt voraus sein sollte – in Österreich hinken wir eher immer zwei Schritte hinten nach. Schade eigentlich! Letzten Herbst hatten wir keine Impfung, keine Erfahrungen, wie sich die Infektionsrate im Herbst verhält, keine Evidenz, welche Maßnahmen welche Konsequenzen nach sich ziehen und wirklich was bringen.

Da ist es schon beachtlich, dass wir heuer trotz Impfung, trotz 20monatiger Erfahrung mit der Pandemie vor einem Scherbenhaufen stehen, der seinesgleichen sucht.

Danke an die Regierung für die großartige Arbeit! Und schön, dass Sie tagtäglich Ihr Bestes zum Wohl der Bevölkerung geben… Wenn das allerdings das Beste ist, dann sind wir mal gespannt, wie es weitergeht!

Euer G. Wissen


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