Von der Schaffung von Feindbildern und der Zensur
Oder: Wer nichts weiß, muss alles glauben!
Man möchte glauben, die Zeiten, in welchen über Medien gezielt Feindbilder geschaffen wurden, wäre längst vorbei. Da hätte doch die Menschheit dazugelernt und würde mehr kritisch hinterfragen. Man möchte auch glauben, dass die Freiheit der Presse ebenso wie das Recht der freien Meinungsäußerung Eckpfeiler unserer Demokratie wären.
Mit Erschrecken müssen wir jedoch feststellen, dass damit nach neuesten Plänen einer Regierungspartei offensichtlich Schluss ist. Die Zeit ist gekommen, ich welcher „kritischen Medien“ nur mehr die nötigsten Informationen zugespielt werden. Also all jene Medien, die der Regierung kritisch gegenüberstehen? Oder alle Medien, die nicht das bzw. nicht so berichten, was oder wie es die Regierung will…?
Worin genau also liegt der Unterschied zur Zensur, wenn wir offensichtlich bald nur mehr das in der Zeitung lesen und in den Nachrichten hören, was die Regierung freigibt? Alle Informationen vorselektiert, was darf das Volk wissen, welche Information müssen wir jetzt verbreiten, um zu diesem oder jenem Ergebnis zu kommen – einfach gesagt Manipulation.
Wer jetzt der Meinung ist, das alles wäre Panikmache oder Schwarzmalerei, der soll sich doch wirklich die paar Minuten Zeit schenken und den Gedanken weiterspielen… Denn es geht ja noch weiter!
In Zukunft – so die angebliche Empfehlung aus einem Ministerium – soll vermehrt über die kriminellen Handlungen von Ausländern berichtet werden. Eine ziemlich einseitige Berichterstattung, wenn man bedenkt, dass es überall schwarze Schafe gibt. Aber vielleicht haben wir es ja nicht bemerkt und es ist tatsächlich so, dass seit geraumer Zeit keine Delikte mehr von österreichischen Staatsbürgern begangen werden! Man möge mir den Sarkasmus verzeihen – aber das glaubt doch kein Mensch! Ein großartiger Künstler unserer Zeit sagt: „Grenzen verdummen nicht!“ – einfacher ausgedrückt, egal welcher Herkunft, welcher Nation – es wird immer und überall Menschen geben, die sich an Gesetze und Regeln nicht halten.
Zweifelsohne sollte uns, sofern die oben genannte Empfehlung auch umgesetzt wird, suggeriert werden, dass alle, die nicht „von hier“ sind, schlechte Menschen sind – vielleicht sogar Menschen zweiter Klasse. Wie einfach es doch ist, Feindbilder zu schaffen und Hass und Missgunst zu schüren, wenn man die Medien fest im Griff hat.
Schlimm daran ist, dass wer nichts weiß, alles glauben muss. Daher ist es unsere Aufgabe, sogar unsere Pflicht Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung zu wahren.
Wie? Indem wir uns Gedanken darüber machen, welche Ziele die derzeitige Regierung verfolgt, uns besinnen, welche Rechte und Werte der Demokratie verletzt werden und unsere Meinung vehement vertreten, für unsere Werte einstehen und für unsere Rechte kämpfen.
Eurer G.Wissen